Hadsch (Die Pilgerfahrt)
Der fünfte Pfeiler ist die Wallfahrt nach Mekka, „Hajj“ genannt. Jeder Muslim, der körperlich und finanziell dazu in der Lage ist, ist angehalten einmal in seinem Leben nach Mekka zur Kaaba, dem ersten Haus Gottes, zu reisen (2:197).
Für die Pilgerfahrt nach Mekka ist eine besondere Zeit festgesetzt, die zugleich an das Opfer Abrahamsas erinnert, als er in einem Traumgesicht sah, dass er seinen Sohn Ismael opfert, um Gottes Wohlgefallen zu erlangen. Allah deutete ihm dann, dass dieser Traum nur symbolisch gemeint war, und dass er anstelle seines Sohnes ein Tier opfern solle. In Erinnerung daran und als Symbol für das „Töten“ niederer Begierden schlachten so die Muslime meist am Endtag der Hajj, dem Fest „Id-ul-Adhia“, ein Tier.
Die „Hajj“ ist nicht nur ein überwältigendes Erleben der Seele, die zur Vereinigung mit Gott nach Mekka auszieht, sie ist auch ein soziales Ereignis von höchstem Rang, da sich zu ihrer Gelegenheit Millionen von Muslimen aus aller Welt an einem Ort versammeln und so Gelegenheit haben, die unterschiedlichen Aspekte der Völker und Kulturen kennenzulernen.