Eine Botschaft des Friedens

Ich möchte nur ein paar Dinge kurz ansprechen. Zunächst danke ich allen unseren ehrenwerten Gästen, die unsere Einladung angenommen haben und heute Abend gekommen sind, um die Eröffnung der Baitul Futuh Moschee zu feiern. Danke auch für ihre freundlichen Worte, mit denen Sie uns ihre besten Wünsche mitgeteilt haben. Der Islam lehrt uns, immer Gottes bewusst zu sein, der unser Schöpfer ist, und stets Seine Erinnerung im Herzen wach zu halten. Zugleich lehrt der Islam, der Schöpfung Gottes gegenüber Liebe, Zuneigung Nachsicht und Toleranz walten zu lassen. Das ist gleichsam eine Zusammenfassung dessen, was Muhammad, der Heilige Prophet des Islam, Friede und Segen Allahs seien auf ihm, gelehrt hat. Nun, wenn dies die Lehre der islamischen Religion ist, wie können dann Hassparolen aus den Dächern der Moscheen erschallen, die doch die Gebetsstätten für die Anhänger dieser Religion sind? Ein wahrer Muslim kann niemals seine Stimme mit Hass gegen seine Mitmenschen erheben, noch gegen seinen Staat oder die Regierung.

Es ist eine Verantwortung jedes Muslims, dass er immer als ein loyaler und vollkommen gesetzestreuer Bürger seines Landes lebt. Der Gründer der Ahmadiyya Muslim Jamaat, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad, der Verheißene Messias, Friede sei auf ihm, sagt:

„Ein wahrer Muslim, dem die Lehren seines Glaubens bewusst sind, wird sich immer aufrichtig und gehorsam zu der Regierung verhalten, unter dessen schützenden Schatten er in Frieden lebt. Der Glaubensunterschied hält ihn nicht davon ab, seiner Regierung in Treue verbunden zu sein.“ (Tohfa Qaisariyya, Seite 29)

Das ist die schöne Lehre des Islam, die die Ahmadiyya Muslim Jamaat praktiziert. Sicherlich wissen das auch diejenigen, die uns kennen und mit uns Kontakt haben. Diese Personen können auch bestätigen, dass Ahmadi-Muslime als Gemeinschaft schädlichen Aktionen und Straftaten, und überhaupt allem, was gegen das Gesetz verstößt oder der Schöpfung Gottes schadet, immer fernbleiben.

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat ist stets bereit, den Mitmenschen zu dienen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, helfen wir allen Menschen, gleich welcher Religion sie angehören, indem wir Krankenhäuser und Schulen bauen und führen, so beispielsweise in den armen Ländern in Afrika.

Denjenigen, die der Gemeinde beitreten wollten, nahm der Verheißene Messias ein Gelübde ab, in dem folgendes gefordert wurde: Wenn sie glauben, dass Gott den Verheißenen Messias gesandt hätte, um das wahre Bild des Islam zu zeigen und seine schönen Lehren wiederherzustellen, dann müssen sie auch akzeptieren, dass sie mit all ihrem Potenzial und ihren Fähigkeiten mit der Schöpfung Gottes freundlich und gütig umgehen müssen. Sie müssen der Schöpfung Gottes dienen. Wenn jemand in diesem Geiste auf einen anderen trifft, dann kann das nur zu Liebe, Zuneigung und Frieden führen. Für Hass gibt es hier keinen Platz.

Wie ich bereits angedeutet habe, ist der Mensch für zwei Zwecke erschaffen worden. Nämlich, zum einen soll der Mensch dem Einen und Einzigen Gott dienen und zum anderen mit Seiner Schöpfung freundlich umgehen.

Um diese Ziele zu erreichen, werden Moscheen erbaut. Mit diesem Ziel [Gott und Mitmenschen zu dienen] vor Augen, errichten wir überall auf der Welt Moscheen. Wie alle anderen Moscheen, ist auch diese Moschee (zu London) ein Zeichen des Friedens.

Ich bitte Sie dringend darum, in Ihrer Umgebung eine Atmosphäre des Friedens zu schaffen und der leidenden Menschheit zu helfen, ungeachtet welcher Religion, Rasse oder Nation sie angehören. Wenn es uns nicht gelingt, das Notwendige zu tun, dann kann die Welt nichts vor der Zerstörung bewahren, auf die sie sich rasch zubewegt. Diese Zerstörung wird weitaus gravierender sein als die Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg.

Vergessen Sie nicht, der Mensch kann nicht über einen anderen Menschen wissen, solange er Gott nicht erkennt. Um Gotteserkenntnis zu erlangen, müssen Sie dem Gebet größere Aufmerksamkeit schenken. Das scheint in dieser Zeit eine schwierige Aufgabe zu sein. Aber, um unseres eigenen Überlebens Willen, müssen wir uns Ihm zuwenden. Abschließend möchte ich ein Zitat des Gründers unserer Gemeinde vorlesen:

„Die Aufgabe, zu der ich beauftragt worden bin, liegt darin, den Graben, der sich zwischen Gott und Seiner Schöpfung auftut, zu schließen und stattdessen eine von Liebe und Aufrichtigkeit geprägte Beziehung zu ermöglichen; des weiteren soll ich die Wahrheit offenbaren, um den religiösen Kriegen und dem Zwietracht ein Ende zu bereiten und somit den Grundstein für den Frieden zu legen; und solche religiösen Wahrheiten zu enthüllen, die für die Augen der Welt unsichtbar geworden sind; und das Beispiel von jener Spiritualität zu geben, die unter der Dunkelheit der egoistischen Begierden begraben worden ist; und eher durch mein Vorbild als durch meine Worte, soll ich für die Verkündung und Erklärung jener Kräfte Gottes sorgen, die in den Menschen eindringen und als Meditation und Gebet wieder aus ihm hervorbrechen.“ (Lecture Lahore, Seite 47)

Möge Allah uns helfen, unsere Verantwortung zu verstehen.

Quelle: Der 5. Khalifa der Ahmadiyya Muslim Jamaat: Mirza Masroor Ahmad, Eine Botschaft des Friedens